
Titel: Der Spiegelmann
Autor: Lars Kepler
Seiten: 624
Genre: Thriller
Verlag: Bastei Lübbe
Format: gebundene Ausgabe
Preis: 22,00 €
Werbung / Rezensionsexemplar
Mochte ich sehr
Die Abgründe der menschlichen Psyche sind unerreichbar.
Eine junge Frau, ermordet auf einem Spielplatz mitten in Stockholm. Sie ist die Schülerin, die vor Jahren auf dem Heimweg verschwand. Doch es gibt einen Zeugen. Kann dieser Ihnen helfen, den Täter zu ermitteln? Joona Linna der unter drängen den Fall übernommen hat, vermutet, dass es noch mehr Opfer geben könnte. Doch kann er schnell genug den Täter fassen, bevor es weitere gibt? Er bittet den Hypnotiseur Erik Maria Bark zur Hilfe, der ihm helfen soll, den Zeugen an die Tatnacht zu erinnern. Ein Rennen gegen die Zeit beginnt.
Das Buch spielt in und rund um Stockholm. Zu Beginn springt der Thriller ein wenig zwischen den Handlungen. Dies bildet jedoch die Grundlage, um im späteren Verlauf bei den Entwicklungen mithalten zu können. Der Schreibstil des Autorenduo hinter dem Pseudonym Lars Kepler ist flüssig, fesselnd, packend und spannend. Der Thriller ist aus der Erzählperspektive geschrieben, sodass der Leser die ganze Zeit das Gefühl hat, bei der Ermittlung mit zu laufen. Es ist der mittlerweile achte Band der Reihe. Er lässt sich unabhängig von den anderen lesen. Es gibt jedoch stellen, an denen man merkt, dass einem etwas fehlt. Dies ist allerdings nichts, was enorm wichtig für den zu bearbeitenden Fall ist.
Der Hauptcharakter Joona Linna ist sehr eigenwillig und lässt sich nicht in seine Methoden reinreden. Auch wenn er gerne aneckt, seine Ermittlungsmethoden nicht unbedingt konventionell sind und seine Vorgesetzte nicht sonderlich begeistert ist, so ist er doch ein guter Ermittler, der versucht, alle Facetten des Falls mit einzubeziehen.
Zwei weitere Hauptcharaktere sind Pamela und Martin. Beide sind von Schicksalsschlägen gebeutelt. Martin mehr als Pamela. Martin hat durch den Verlust seiner Familie und auch den seiner Ziehtochter Alice viel erleiden müssen und eine psychische Störung entwickelt. Er ist besagter Zeuge des Mordes und man versucht durch die verschiedensten Methoden Zugang zu ihm und seiner Erinnerung zu erhalten. Da er es durch den entstandenen Schock zu verdrängen scheint.
Alle weiteren Charaktere sind gut ausgearbeitet und tragen die Geschichte und die Spannung im Buch mit.
Es ist ein Thriller, der an der ein oder anderen Stelle definitiv nichts für Zartbesaitete ist, denn einige Situationen sind sehr ausführlich beschrieben. Es ist ein wirklich guter Thriller, den ich sehr empfehlen kann. Ich habe jetzt einige Rezensionen zu dem Buch gelesen, an denen vom schwächsten Teil der Reihe die Rede ist oder aber auch davon, dass es zu brutal und unrealistisch wäre. Ich kann hier keinen Vergleich ziehen, da ich die vorherigen Teile nicht kenne. Beim Thema Brutalität kann ich lediglich sagen, dass es kein Thriller für Zartbesaitete ist, wie schon erwähnt, aber auch definitiv keiner, der übermäßig brutal wäre, da kenne ich härtere. Die Realität mag an manchen Stellen vielleicht ein wenig gedehnt sein, allerdings halte ich vieles, was in diesem Buch verarbeitet wurde, auch wenn es natürlich Fiktion ist, nicht für unmöglich. Die Spannung bleibt trotz Szenenwechseln oder auch Zeitsprüngen durchweg erhalten. Sehr, sehr lange hatte ich nicht einmal ansatzweise eine Ahnung, in welche Richtung sich die Ermittlungen bzw. die Geschichte entwickeln würde und von dem Ende bin ich definitiv nicht ausgegangen. Das Ende hat mir persönlich nicht wirklich zugesagt, da es doch etwas zu schnell war und zu sehr auf Happy End hinauslief. Ich habe das Buch teils gelesen und teils als Hörbuch gehört. Auch das Hörbuch ist in jedem Fall sehr zu empfehlen und erhält ebenfalls durchgängig die Spannung aufrecht.
Vielen Dank an die Bloggerjury und somit an den Bastei Lübbe Verlag für das zur Verfügung Stellen des Rezensionsexemplars. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.
Das Cover unterliegt dem Copyright des Verlags. Das Foto, die Idee dazu sowie Rezension und Text sind von mir.